Wir über uns

Hier sehen Sie Inge und Fritz Endreß inmitten ihrer geliebten Dirndl und Lederhosen. Inge wie immer ein Lächeln auf den Lippen und der Fritz, na ja – der bassd scho.
Er hat seither ein wenig abgespeckt aber das steht ihm. Das Foto ist vom letzten Jahr, „Als Oma und Opa noch jung waren“ – so unser jüngster Enkelsohn Neo.

Hier die Geschichte dazu:

Wir schreiben das Jahr 1976. Mao Zedong stirbt. Ulrike Meinhof begeht Selbstmord. Die Firma Apple wird gegründet und der Apple I vorgestellt. Die NASA-Sonde Viking 1 landet auf dem Mars. Bundeskanzler Helmut Schmidt bleibt Kanzler und Erich Honecker kommt an die Macht. Björn Borg gewinnt Wimbledon und die Band ABBA stürmt mit ihrer Single Dancing Queen die Charts. Und zwei junge verliebte Menschen haben plötzlich einen Traum. Den Traum von der Selbstständigkeit. Sie war Schneiderin und wollte Bekleidung verkaufen. Ihm als Industriekaufmann war das recht, er war anpassungsfähig. So beschlossen sie nach kurzer Überlegung eine Modeboutique zu eröffnen. Boutiquen waren damals chic und etwas Besonderes. Sie füllten ihr Geschäft mit Jeans und fetziger Bekleidung. War ja Hippiezeit. Hätten sie gewusst was dabei auf sie zukommt hätten sie vielleicht die Finger davon gelassen. Wäre aber schade gewesen wegen dem „Trachten Hülf“. Denn selbstständig bedeutet tatsächlich selbst und ständig arbeiten. Da bleibt wenig Zeit für Freizeit und Urlaub. So ist das eben.

Für die Chinesen war 1976 das Jahr des Drachens. Der Drache gilt als Zeichen für Glück und himmlischen Beistand. Und genau das brauchten unsere beiden Protagonisten Inge und Fritz. Und noch etwas: Geld. Zuerst also zur Sparkasse und einen Kredit aufnehmen. Dann ran an die Bouletten. Ein geeigneter Laden in der Pottensteiner Hauptstraße war schnell gefunden. Geld geholt und Einkaufen gefahren. Auto vollgeladen, Blusen und Jacken noch dazu und voller Euphorie nach Hause. Wie richten sie den Laden ein? Plötzlich ein guter Tipp. Die beiden Jungselbstständigen fanden einen total fähigen Einrichtungsberater. Ausmessen, planen und zeichnen. Die Kleiderstangen, Schienen und Träger kosteten nicht viel. Die Holzarbeiten machte ein Dorfschreiner und Fritz half mit. Wozu ist man schließlich Heimwerker?

Ruck, zuck war alles fertig und die Eröffnung ein voller Erfolg. Die kleine Boutique und ihre zwei Kinder waren der Mittelpunkt ihrer Welt. Einige Jahre ging alles gut. Das Geschäft lief und die Kinder wuchsen heran. Aber dann plötzlich ein Ereignis, das ihre bisher gewohnte Welt völlig auf den Kopf stellte. In ihrem gewohnten Einkaufstempel, dem Nürnberger Modecentrum, tauchte plötzlich ein neues und bis dato unbekanntes Bekleidungsstück auf: Das Dirndl. Da hingen diese wunderschönen Kleider in Reih und Glied. Herrliche, bunt gemusterte Baumwolldirndl mit noch schöneren Schürzen und als Krönung die duftigen, weißen Dirndlblusen mit Rüschen und Spitzen. Ein Traum. Inge und Fritz waren hin und weg. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie hatten ihre Berufung gefunden. Inge schlüpfte in eines dieser Dirndl und Fritz war begeistert. Sie trägt bis heute Dirndl. Das passierte Mitte der 80er Jahre.

Die Jeans wurden weniger im Laden und die Dirndl immer mehr. Dazu gesellten sich Lederhosen, Walkjanker, Trachtenröcke und Blusen – was soll man sagen? Eben das gesamte Sortiment. Schnell wurde der Laden zu klein. (Es gibt ihn immer noch aber nur im Sommer.) Und plötzlich wieder ein Wendepunkt. Sie bekamen den entscheidenden Tipp. Es gab in der Nürnberger Wölckernstraße ein alteingesessenes, kleines und feines Trachtenfachgeschäft und die Inhaber wollten altersbedingt schließen. Sie fackelten nicht lange sondern fragten an. Jawohl, die Inhaber wollten aufhören. Also Abstandzahlung ausgehandelt und den „Trachten Hülf“ übernommen.

Das war im Jahr 1988. Jetzt, dreißig Jahre später, führen Inge und Fritz immer noch ihren „Trachten Hülf“ mit viel Liebe und Hingabe und täglichem Einsatz und sie sind in ihre Dirndl und Lederhosen immer noch so verliebt wie am ersten Tag. Das sieht man ihnen auch an. Sie leben Tracht und sind immer für ihre Kunden da. Bewundern sie die Schaufenster die immer mit viel Liebe dekoriert werden. Und helfen sie mit, dass diese beiden Trachtenliebhaber und ihr „Trachten Hülf“ auch in der Zeit der Filialisten und des Internets überleben können.


Miss Volksfest Einkleidung.

So. Jetzt wird es trockener ist aber trotzdem interessant:

Unser Firmenname geht auf die Gründerin von “Trachten Hülf“, Frau Josefine Hülf, zurück. Sie begann im Jahr 1934 in ihrer Wohnung in der Breiten Gasse in Nürnberg mit dem Verkauf von Lederhosen - bald bekannt als “Box'n Hülf” (Von Lederboxen, sprich Lederhosen). Erfolgreiche Start-up-Unternehmen fangen oft  klein an. Trachten Hülf in der Wohnung im ersten Stock, Steve Jobs und Steve Wozniak löteten in einer Garage den ersten Apple Computer zusammen. Auch sie haben eine Legende begründet, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Im Jahr 1944 wurde das Geschäft durch einen Bombenangriff zerstört und in die Nürnberger Südstadt verlegt und von Tochter Erika und ihrem Mann Helmut Mitsch übernommen. Nach zwei Stationen erfolgte im Jahr 1962 der Umzug in die Wölckernstraße 41 wo wir heute noch beheimatet sind. Geworben wurde übrigens damals mit der Aussage: “Erstes Trachtenfachgeschäft nördlich der Donau!”

Im Jahr 1988 haben meine Frau und ich den “Trachten Hülf” übernommen und führen dieses Traditionshaus mit viel Liebe und Hingabe bis heute. In dieser Zeit haben wir dreimal umgebaut und vergrößert - von 80 qm auf jetzt 180 qm.

Über all die Jahre und Ereignisse ist Eines geblieben - der Firmenname “Trachten Hülf”. Wir sind ein traditionsreiches Trachtenmodenfachgeschäft und keine “Dirndlgarage”, kein “Dirndlstadl” oder Ähnliches. In Nürnberg sind wir das letzte Trachtenfachgeschäft unserer Art. Sozusagen ein Dirndl und Lederhosen-Dinosaurier der bis heute überlebt hat. Sie können mithelfen dass das so bleibt. Wie? Ganz einfach. Kaufen Sie bei uns ein und profitieren Sie von unserer großen und überzeugenden Auswahl an Trachtenmode und den dazugehörigen Accessoires, unserer fachkundigen Beratung, unserem einmaligen Service - die Chefin ist gelernte Schneiderin - und unseren Preisen die nicht höher sind als bei den Filialisten oder im Internet. Und Sie sind als Kunde noch König:
Mode ist angewandte Kunst - und Tracht ist Mode.
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen die Tracht- und Landhausmode auf die klassischen und traditionellen Gebiete beschränkt war. Immer mehr Menschen wollen nicht das Übliche, sondern das Besondere. Sie wollen das Original. Sie wollen zurück zu den Ursprüngen aber ohne den Zeitgeist aus den Augen zu verlieren. Die Tracht- und Landhausmode verkörpert beides. Sie ist authentisch, zeitlos und kommt nie aus der Mode. Sie wird von allen Altersstufen getragen.
Es macht einfach Spaß, sich trachtig zu kleiden. Ob im Büro, beim Stadtbummel, in der Freizeit, auf Festen und im Biergarten, dem Altstadt- oder Oktoberfest bis hin zum Besuch der Oper - zu allen Gelegenheiten ist man immer gut angezogen. Der Höhepunkt ist die Hochzeits- oder Geburtstagsfeier in Tracht.
In diesem Sinne grüßen wir Sie recht herzlich aus der Nürnberger Südstadt und schließen mit unserer Firmenphilosophie:

„Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Schüren der Flamme.“ 
- Jean Jaurès, französischer Historiker und Sozialpolitiker

Inge und Fritz Endreß

PS: Die Nürnberger Südstadt ist ein Fachhandelsparadies. Hier finden Sie noch den klassischen inhabergeführten Fachhandel, der aus den uniformierten innerstädtischen Fußgängerzonen längst verschwunden ist.
Informieren Sie sich unter „Südstadt Aktiv e. V.“ Sehen Sie auf „Unsere Partner“ nach.